Schnuckenmoment

Zwischen Heide und Moor

Auszug aus ‚Tini Twisel‘ – Leider nie beendet

Es war ein Tag wie jeder andere im Jumdalaland. Tini Twisel war auf dem Weg von Wirni, ihrem Heimatdorf, zu ihrer Freundin Genha Fresia im Dorf Floranus. Sie war extra früh aufgestanden, um Mittags dort zu sein. Zumal Metronus einen ziemlich heißen und trockenen Tag voraus gesagt hat. Metronus muss es wissen, denn er ist ein Wetterfrosch. Wetterfrösche wissen immer, wie das Wetter wird.

Der Weg von Wirni nach Floranus führte Tini wie so oft vorbei an den Kullambawiesen, wo einige Twisels und auch Dwosels die großen Kullambablüten ernteten. Das ganze Feld roch würzig und fruchtig und Tini freute sich schon sehr auf das Kullambafest in drei Tagen, zu dem sie ihre Freundin einladen wollte.

Dann würden in ganz Wirni die großen Blüten hängen, die Twisels würden sich in den Farben der Blumen kleiden und die Dwosels aus dem wunderbaren Nektar, dem Saft und den Ölen wahre Köstlichkeiten zubereiten. Dazu würde es leckeres Zemu geben und Oli Dwosel hatte bereits angekündigt wieder das Neupi aufzubauen, worin Groß und Klein lustige Runden drehen könnten.

Und später, wenn der Mond über Wirni aufgegangen war und die Sterne munter funkelten, würden die Hwals zu Besuch kommen und es würde wieder ein prächtiges Feuerwerk geben, worauf sich Tini schon am Meisten freute.

Schließlich waren die Hwals in ganz Jumdalaland bekannt für ihre Feuerwerke.

Tini liebte die Kullambazeit. Auch sie war bereits sehr fleissig gewesen und hatte eine Menge Vorbereitungen getroffen. Das kleine Hügelhaus war blitzeblank geputzt, die Fenster funkelten in der Sonne und der Garten war voller kleiner Kullambas, welche pünktlich zum Fest in voller Blüte stehen würden.

Sie hoffte in Floranus noch ein paar wunderschöne Natas zu bekommen, aus denen man so wundervolle Lampions machen konnte. Zumal Natas die schöne Eigenschaft hatten, bei Nacht so wundervoll zu funkeln und zu leuchten, als sässen tausende von Wassertropfen auf ihnen, die in der Sonne glitzerten. Oh, wie freute sie sich schon darauf. Denn dann würde ihr kleines Hügelhaus das schönste Twiselheim in ganz Wirni, ja wenn nicht in ganz Jumdalaland werden. Und alle würden die kleine Tini Twisel loben und sich für sie freuen. Vor allem der doofe Loban Dwosel würde sie nicht mehr auslachen können oder gar foppen, wie er es ständig tat und Tini damit nur verärgerte.

Bei der Vorstellung an Lobans dummes Gesicht, wenn Tini von allen bewundert werden würde und vielleicht sogar das schönste Band für ihr Haus bekam, brachte sie dazu, fröhlich zu pfeiffen und als sie den großen Flachhochwald betrat, sang sie fröhlich vor sich hin und störte sich nicht an den niedrigen Stämmen und deren hohen Kronen, hinter denen es raschelte und piepte, kruschelte und fiepte.

Sie wusste, dass das wohl die Womas waren. Kleine, knorkige Wesen, die im ersten Augenblick eher kleinen Bäumen glichen. Und sie waren letztendlich ziemlich freundliche Gesellen, solang man sie nicht ärgerte. Sie halfen sogar verirrten Twisels und Dwosels immer den Weg aus dem Wald zu finden, wenn man sich verirrt hatte und man sie freundlich und mit viel Pomlokrummen dazu überredete.

Auch jetzt holte Tini ihr Pomlo heraus, zerkrümmelte es ordnungsgemäss und legte die Krümmel anschließend unter eine besonders schöne Baumkrone, damit die Womas diese auch ja fanden. Dann setzte sie ihren Weg fort, wissend, dass ihr nun der Schutz der Womas wirklich sicher war und diese ihr im Notfall garantiert helfen würden.

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